Jacobi 04 01 2016

(Foto: Inga)

 

Heute singen wir im Herzen von Kiel, nämlich in der Jacobikirche am Knooper Weg. Zu “unserer“ Vicelinkirche sind es Luftlinie nur ein paar hundert Meter, also fast ein Heimspiel.

Nachdem ich glücklich auf dem Exerzierplatz einen Parkplatz bekommen habe (heute spielt „Revolverheld“ in der Ostseehalle), komme ich rechtzeitig an der Kirche an. Hier läuft der Soundcheck, bevor das Einsingen beginnen kann. Ich bin heute erkältungstechnisch angeschlagen und hoffe, dass meine Stimme durchhält.

Nach einigen Liedern zum Aufwärmen hat sich die Kirche schon gut gefüllt. Ich blicke mich in der Jacobikirche um und bin wie so oft begeistert. Meine Hausärztin hat mir heute Morgen noch erzählt, dass die Kirche im Volksmund früher „Hallelujah-Gasometer“ genannt wurde, und zwar aufgrund ihres eher untypischen Kirchturms.

Neben der Buntverglasung gefällt mir die Atmosphäre in der Kirche sehr. Ich muss daran denken, dass meine Großmutter früher oft hier war.

Wir starten pünktlich um 19:30 mit Sing a new song. Jetzt werden wir sehr herzlich von Herrn Trautsch seitens der Kirchengemeinde begrüßt. Er drückt mehrfach aus, wie sehr er sich freut, dass wir da sind und erzählt auch gleich ein bisschen von unserem Chor. Gaby G. übernimmt im Anschluss die Begrüßung im Namen des Chores.

Wir fahren jetzt fort mit He´s got the whole world in his hands, welches langsam und etwas dramatisch startet und dann deutlich schneller wird. Unser Konzert ist heute sehr gut besucht, was natürlich für uns Chorsänger sehr schön ist. Es macht dann doppelt Spaß!

Das jetzt folgende Michael row the boat ashore lädt das Publikum zum Mitsingen ein, was zum Teil auch schon wahrgenommen wird.

Nun heißt es wieder Akanamandla, und Mareike zieht als Dirigentin die Aufmerksamkeit auf sich, sowohl seitens des Chores als auch der Zuhörer. Die nächsten Stücke sind alle noch relativ neu, z.B. Ain´t no rock, Jesus is right here now oder I´m going to wait on Jesus. Ich persönlich singe diese Lieder sehr gern.

Eine Besonderheit der Konzertreihe „Freitagabend in Jacobi“ ist, dass es in der Mitte des Konzerts eine Pause gibt. Wir beenden den ersten Teil mit Goin' up yonder to reign in Jerusalem. Der Schlussakkord ist in der besonderen Akustik dieser Kirche wunderschön!

Jetzt werden für alle Getränke angeboten und verkauft. Der Erlös kommt der Jacobikirche zugute. Ich finde die Pause wunderbar und nutze die Zeit, um mich hinzusetzen und in Ruhe etwas zu trinken. Dabei komme ich schnell „ins Schwatzen“, was sehr nett ist. Allerdings merke ich nach der Pause, dass auch meiner Stimme eine Ruhepause gutgetan hätte.

Wir starten erneut, diesmal mit Never alone, dem Stück aus dem Film “Fame“. Dies beschreibt Eckart in seiner Ansage wieder sehr anschaulich. Nach dem tempomäßig heute ziemlich langsamen Friend of god folgt Rakanaka Vangeri. Das Solo singt ausnahmsweise unser Chorleiter Heiko! Unsere Solistin sitzt (vermutlich erkältet) im Publikum. Ich finde das Solo auch mit einer Männerstimme schön.

Das Publikum honoriert all unsere Stücke mit kräftigem Applaus. Mamaliye ist wieder etwas fürs Auge und macht wohl beiden Seiten Spaß. I see the lord ist eins der Stücke, was wir schon länger singen und ich immer noch sehr gerne mag. Es baut sich langsam auf und ist am Ende richtig euphorisch.Walking in Memphis ist allseits bekannt und kommt eigentlich immer gut an. Dann folgt Sing over me - das Solo bestreitet Mareike heute allein. Ungewohnt aber schön!

Ich merke, dass meine Energie erkältungsbedingt etwas nachlässt und habe eigentlich noch zwei Soli vor mir, wobei es bei „Higher and higher“ heute drei Solisten gibt. Normalerweise teilen wir die Soloparts auf. Ich entschließe mich spontan, darauf heute zu verzichten und teile es einer anderen Solistin mit. Sie schaut mich etwas irritiert an, und dann wird mir klar, dass sie gerade auf dem Weg nach vorn ist, zu ihrem jetzigen Solo bei Yes I´m coming home. Uups. Darüber habe ich nicht nachgedacht.

Gaby G. weist in ihrer Schlussansage darauf hin, dass die Kollekte am Ausgang sowohl Gospelboat als auch der Jacobikirche zugutekommt.

Ja, und jetzt sind wir schon bei den letzten beiden Stücken im Hauptprogramm angelangt, nämlich Hallelujah und Higher and higher.

Beide Stücke kommen sehr gut an, und das Publikum ist richtig begeistert und klatscht langanhaltend! Unser Chorleiter beginnt, die Instrumentalisten vorzustellen, davon gibt es bei uns eine ganze Reihe. Meistens vergisst er im Eifer des Gefechts jemanden, aber wir singen jetzt auch schon fast zwei Stunden und irgendwann lässt die Konzentration einfach etwas nach. Die Zuhörer fordern eine Zugabe, und die kommt jetzt auch in Form von Born again. Nun muss meine Stimme zeigen, ob sie noch durchhält. Zum Glück klappt es und anschließend klatscht das Publikum rhythmisch, bis wir schließlich noch Oh happy day „oben drauflegen“. Vorher wünscht Heiko allen einen guten Nachhauseweg.

Ach, was für ein schönes Konzert! Anschließend bauen wir alle (naja viele) gemeinsam die Anlage ab. Ich bin tatsächlich so beschwingt, dass ich noch mit einer Freundin etwas essen gehe und freue mich auf ein nächstes Konzert im Herzen von Kiel…

Gaby von der Heydt