Heute hat unser Gospelboat zum wiederholten Mal in Aukrug-Innien festgemacht.
Bereits auf dem Weg zur Kirche wird deutlich, dass wir heute hier singen, unser wieder entdecktes Banner weist uns den Weg. In der Kirche herrscht bereits gute Stimmung, der Technikaufbau hat gut und schnell geklappt.
Pünktlich um 18:30 Uhr starten wir mit dem Einsingen. Heute stehen zwei neue Lieder auf dem Programm, und wir nutzen die Einsingzeit für jeweils einen Durchlauf. Wenn es gleich beim Konzert auch so klappt, dann können wir zufrieden sein. Damit die Aussteuerung der Instrumente abgeschlossen werden kann singen wir „Every Sunday Morning“, und damit ist das Einsingen abgeschlossen. Das ist auch gut, denn langsam füllt sich die Kirche.
Um 19:02 Uhr verstummen die Kirchenglocken und wir starten unser Konzert mit „He´s got the whole world“, etwas ungewohnt, wir ziehen nicht mit einem Lied ein, sondern starten bereits in der Choraufstellung. Nach den Begrüßungen durch die Pastorin und durch mich folgen die Lieder „Michael row the boat ashore“ und „Go down Moses“. Danach ist es soweit, die erste Premiere steht bevor. „Higher and higher“. Es ist ein sehr schwungvolles Lied mit sechs Solopassagen für vier Solisten und die Premiere in der Premiere mit einem Bläserensemble. Es läuft gut und macht sehr viel Freude. Der Applaus des Publikums bestätigt mein Gefühl.
Nun ist das Publikum selbst gefragt. „Masithi“ steht auf dem Programm. Hauke übt kurz mit dem Publikum den Text ein, und schon singt ein durch das Publikum erweiterter Chor afrikanische Rhythmen. Mit „Sing a new song“ folgt ein weiteres Mitsinglied und mit Freude stelle ich fest, dass die gute Stimmung auf das Publikum übergesprungen ist.
„Rakanaka vangeri“ ist heute die zweite Premiere für den Chor und zusätzlich für Uta als Solistin. Alles klappt gut. – So soll es weitergehen. „Kumbaya“, „Mamalye“ und „Akanamandla“ folgen, und damit ist unser afrikanischer Block abgeschlossen.
Unsere Gospelreise geht weiter nach Skandinavien und startet mit „Shout to the lord“, heute mit einem Solo von Britta. Ich denke mir, heute ist der Tag der Premieren. Nach dem schwedischen Gospel „Yes, I´m coming home“ folgt unser Lied in schwedischer Sprache „Gabriellas Sång“. Ich schweife kurz mit den Gedanken ab. Vor knapp drei Wochen haben wir dieses Lied in Schweden gesungen und haben dafür euphorischen Applaus bekommen. Aber Konzentration, gleich kommt die „Oh- Stelle“, die wir gerne zur Ohah werden lassen. Aber es klappt: Wir singen einheitlich „Oh“ und - wie schön- auch hier können wir das Publikum mit diesem wunderschönen Lied begeistern. Nach „I see the Lord“singen Mareike und Vigo „Sing over me“. Irgendwas stimmt hier nicht. Plötzlich läuft Vigo zu unserem Techniker Michael und gibt sein Mikrofon ab. Souverän singen die beiden nun mit einem Mikrofon das Lied zu Ende. Das Publikum dankt es mit Applaus.
Nun folgen die Klassiker „I call on your name“ und „He shall reign“. Nach längerer Pause singt Maren mal wieder als Solistin. Mit „How I got over“ kommen wir nach Eckarts Aussage geographisch in der Wiege des Gospels an. Kurz war ich abgelenkt und wundere mich, wie wir von Mahalia Jackson über Martin Luther King jetzt bei Elvis gelandet sind. Die Ansagen von Eckhart sind immer wieder ein Erlebnis. Mit „Walking in Memphis“, „Born again“, „Help me lift him up“ und Händels „Hallelujah“ sind wir am Endes des regulären Programms angekommen. Heiko nutzt die Chance sich bei Technik und Band zu bedanken, und wir bedanken uns bei ihm! Was besonders schön ist: Die Kirchengemeinde bedankt sich mit einem schönen Blumenstrauß für das stimmungsvolle und gute Konzert. Eine kleine Anekdote zu den Weihnachtskonzerten lässt uns alle schmunzeln. Für die Weihnachtskonzerte wird immer wieder betont, dass die Dauer von 1 Stunde 15 Minuten nicht überschritten werden sollte, da sonst die Zuhörer unruhig werden. Mit Blick auf die Uhr ist klar, wir haben diese zeitliche Begrenzung nicht eingehalten. Der Mann der Pastorin bestätigt uns, dass auch nach knapp 2 Stunden bei ihm und bei den anderen Zuhörern die oben dargestellte Unruhe nicht eingetreten ist. Dadurch motiviert und durch den Applaus eingefordert beenden wir das Konzert mit den Zugaben „Oh happy day“ und „If we ever needed“. Die zweite Zugabe verzögert sich etwas, denn bei der letzten Ansage durch unseren Chorleiter gibt das nächste Funkmikrofon den Geist auf. Während Michael schnell ein Mikrofon verkabelt, wirbt Heiko für die Kollekte am Ausgang. „Damit finanzieren wir unsere Auftrittstechnik. – Nun wohl neue Mikrofone“, ergänzt er. Und dann kann es auch losgehen.
Es war ein schönes Konzert mit gelungenen Premieren und auch die kleinen technischen Probleme konnten der Stimmung keinen Abbruch tun. Ein abschließender Blick in die Runde zeigt fröhliche Gesichter bei den Besuchern, ebenso beim Chor.
Gabriela Götz