Foto: Michael Heinrich

 

Heute verschlägt es uns in die Kreuz-Kirche in Fleckeby bei Eckernförde.  Es ist eine überschaubare und angenehme Kirche, wie ich finde. Als wir eintreffen, läuft gerade der Soundcheck der Instrumente.

Axel aus Nordhastedt (bei Heide) hat sich für heute angekündigt. Uns verbindet eine ähnliche Krankengeschichte und die Tatsache, dass wir beide in einem Gospelchor singen. Kaum bin ich in der Kirche, sehe ich ihn und seine Frau auch schon. Wie schön! Wir haben uns bislang noch nicht persönlich kennengelernt. Nach einem kurzen Gespräch beginnt wenig später das Einsingen.

Wir proben jetzt noch einmal Friend of God, weil unsere Pianistin das Lied noch nicht so oft begleitet hat. Tatsächlich kommen wir mehrfach über die Einleitung nicht hinweg, aber unser Chorleiter ist wie immer hartnäckig und dann läuft es. In der darauffolgenden Pause sehe ich auch Heiko mit Axel schnacken.

Und dann geht es schon los:

Der Chor zieht mit Sing a new song in die Kirche ein. Anschließend begrüßt uns die Pastorin und erwähnt, dass wir noch nie in dieser Kirche gesungen hätten. Wir waren aber vor vielen Jahren in der Nachbargemeinde, in Kosel.  Danach übernimmt Gaby die Begrüßung durch den Chor. Sie spricht davon, dass wir bei diesem eher ungemütlichen Wetter Sonne in die Herzen der Zuhörer bringen wollen. Weiter geht es mit dem Klassiker Michael row the boat ashore. Dann folgen Ain´t no rock und My words, wobei heute Gaby das Solo gemeinsam mit Hauke singt.

Annette kündigt das nachfolgende Jesus Jesus Majesty an, bei dem sie selbst das Solo übernimmt. Sie weist auf den Kontrast des sehr schwungvollen Liedes mit ernstem Inhalt hin. Es geht um einen Menschen, der keine Hoffnung mehr hat und durch Gott zurück ins Leben findet. Ich finde, bei dem Lied kann man nur zu einer positiven inneren Haltung kommen!

Der Kontrast dieses Stückes zum dann gesungenen Hallelujah von Leonard Cohen ist wiederum groß. Das macht unser Programm aus! Dem Publikum gefällt es offenbar.

Thomas übernimmt die Ansage für die zwei nächsten Lieder. Er erzählt, dass ein Berliner Arzt nachgewiesen hätte, dass Singen vor Erkältung schützt! Bereits 15 Minuten tägliches Singen helfen. Interessanter Gedanke. [Hust!]

Friend of God klappt dann Gott sei Dank nach den Anlaufschwierigkeiten in der Generalprobe reibungslos. Vor dem Start von Sing over me gibt es erstmal eine unfreiwillige Slapstick-Einlage der Solisten: Beate und Vigo stehen schon vorn und wechseln dann unerwartet noch einmal die Plätze, worüber sich das Publikum sehr amüsiert. Dann reißt Beate Vigo das Mikro aus der Hand und gibt ihm ihres, was die Heiterkeit noch deutlich erhöht. (Unser Techniker Michael hatte den beiden ein entsprechendes Zeichen gegeben)

Gisela  geht jetzt auf die nachfolgenden Songs ein. Es handelt sich um einen alten Spiritual (Ain´t gonna let nobody) und einen modernen Gospel (This is the Lord´s doing). Wieder ein Kontrast. Ich genieße insbesondere das emotionale und gewaltige „Lord´s doing“.

Bärbel erzählt jetzt von Wartezeiten bei dem Anruf bei einer Telefon-Hotline. Im Gegensatz dazu sei Jesus immer erreichbar! Jesus on the mainline erklingt nun. I´m going to wait on Jesus ist dann wie gewohnt mit deutlich mehr Bewegung seitens des Chores verbunden.

Vor dem Konzert hatte ich noch schnell die einzige freie Ansage übernommen und bin jetzt dran. Ich berichte, dass wir How great is our God aus Schweden mitgebracht haben. Zunächst hatte Heiko nicht vor, das Lied ins Repertoire zu übernehmen, aber wir haben es auf der Rückfahrt ständig im Bus gesungen und später auch bei der Weihnachtsfeier. Steter Tropfen höhlt den Stein und so singen wir das Lied jetzt seit 5 Jahren. Und dann erzähle ich Blödsinn und zwar dass das Lied seit vielen Jahren das Lieblingslied meines Neffens sei. Nein, da war ich gedanklich noch beim vorherigen Stück…

Auch Gabriellas Sång ist ein „Schweden-Import“, wie Susanne jetzt bemerkt. Die Stimmung ist inzwischen richtig gut, das Publikum klatscht nach jedem Lied begeistert, und auch uns macht es sehr viel Spaß, hier zu singen!  Einige Lieder später sind wir schon bei den letzten zwei Stücken angelangt: Yes I´m coming home und Oh happy day. Letzteres singen wir seit fast 28 Jahren, ich persönlich kann es eigentlich nicht mehr hören. Aber die Zuhörer lieben diesen Gospel-Klassiker! So auch jetzt.

Wir genießen erstmal den Applaus. Die Zeit ist schon ziemlich fortgeschritten, aber das Publikum fordert lautstark eine Zugabe. Die wir dann mit Higher and higher auch geben.

Jetzt kommt die Pastorin erneut nach vorn und bedankt sich. Sie meint, sie würden gern noch mehr hören und uns nur unter der Bedingung gehen lassen, dass wir einmal wiederkommen! Das wäre tatsächlich schön!

Zum Abschluss singen wir dann aber noch Born again. „Speziell für unseren Kollegen aus Heide“ sagt Heiko mit Blick auf Axel. Ja, das Lied hat schon eine besondere Bedeutung. Ich singe das Solo wie immer sehr gern!

Nach dem Ende des Konzerts bietet uns die Kirchengemeinde noch einen kleinen Imbiss im Vorraum der Kirche an, was von vielen gern angenommen wird. Danke! Bis zum nächsten Mal in Fleckeby!

Gaby von der Heydt