cismar 19.09.2015

Konzerte in der Klosterkirche in Cismar haben für GOSPELBOAT eine lange Tradition. Viele Jahre haben wir zum Klosterfest den Gottesdienst gestaltet. Dieses Jahr treten wir außerhalb des Klosterfestes auf und gestalten ein Abendkonzert.

Der Weg zur Kirche ist uns ganz fremd. Wir kennen das Gelände um die Kirche nur mit vielen Verkaufsständen. Heute haben wir freien Blick auf den sehr schönen Innenhof, in dem sich die Kirche beeindruckend vor uns erhebt.

In der Kirche angekommen treffen wir auf ein entspanntes Aufbauteam. Das ist schön. Kirchen in der Größe der Klosterkirche sind eine besondere Herausforderung, da wir für sie die große Technik benötigen. Heute scheint alles gut geklappt zu haben. Ich positioniere mein Cajon und meine Percussioninstrumente und schon ist es soweit, wir singen uns ein. Zu dieser Zeit füllt sich die Kirche bereits mit Publikum.

Wir werden heute ein neues Lied aufführen und Nicola wird heute zum ersten Mal als Solistin im Konzert "I see the Lord" singen, daher konzentrieren wir uns beim Einsingen auf diese Lieder. Alles klappt gut.

Die Kirche ist nun quasi bis auf den letzten Platz gefüllt, ich sehe nur wenige Lücken für eventuelle Nachzügler. Was für eine Freude.

Mit etwas Verspätung starten wir mit "Sing a new song", heute mit Katharina und Mareike als Solistinnen. Ich stürme nach dem Schlusston Richtung Mikrofon, um die Begrüßungsansage zu machen, da weist mich unser Chorleiter darauf hin, dass erst eine Begrüßung durch die Kirchengemeinde erfolgt. Damit hatte ich heute nicht gerechnet und streiche bei den Worten von Frau Bindemann Punkt für Punkt meiner geplanten Ansage. Kein Problem. Für so eine herzliche Begrüßung improvisiere ich gerne.

Nach unseren Klassikern "He''s got the whole world" und "Michael row" ist unsere Premiere von "Ain´t no rock" dran. Petra spielt zu dem Lied eine sehr rockige Klavierbegleitung und ich genieße es den rockigen Charakter des Liedes mit meinem Cajonspiel unterstützen zu dürfen. Es macht viel Spaß, und wie der lange Applaus des Publikums erahnen lässt, ist die Freude auf das Publikum übergesprungen.

Als nächstes singen wir "Higher and higer". Heiko philosophiert bei seiner Ansage darüber, ob es ein Liebeslied ist oder die Lobpreisung Gottes. - Beides! Und deshalb können wir es als Gospelchor auch ohne Bedenken singen. Heute sind von vier Solisten nur zwei an Bord. Sven und ich teilen uns die solistischen Einwürfe.

Im Anschluss singen wir, mit Gloria als Solistin, einen unserer "Schwedenimporte". "How great is our God" haben wir bei unserer Chorreise nach Schweden kennengelernt.

Bei der für uns aufgrund des Halles eher schwierigen Akustik ist "Goin´up yonder to reign in Jerusalem" ein echtes Highlight. Es ist eines unserer wenigen A-cappella-Stücke und dafür ist die Akustik der Klosterkirche großartig. Als der Schlusston langsam verhallt, habe ich Gänsehaut.

Nun kommt ein Block mit sehr neuen Liedern in unserem Repertoire. "In the house of the lord", "Never alone" und "Friend of God". Alles läuft gut. Die Resonanz des Publikums ist toll. Oft wird mitgeklatscht und der Applaus am Ende der Stücke ist sehr lang. Besonders lang ist er am Ende von "Mamaliye", einem Titel in afrikanischer Sprache, bei dem wir auch eine kleine Choreographie haben. Heiko meint im Anschluss: "Okay, wir werden jetzt also unser Repertoire umstellen und singen zukünftig ausschließlich Afrikanisch."

Nach gut eineinhalb Stunden sage ich die beiden letzten Titel an. Ich bin heute mit Hals- und Kopfschmerzen angereist, nun nach dem Konzert ist nur noch etwas "Zwicken" im Hals geblieben. Ich kann mich nicht zurückhalten und versuche die Zuschauer zu motivieren, dass sie unbedingt Musik machen, da sie heilende Kräfte hat. Einen klitzekleinen Hintergedanken habe ich natürlich schon, als ich sage: "Suchen Sie sich unbedingt eine Möglichkeit in einem Chor zu singen!" Ich informiere die Zuschauer über unsere Probenzeiten!-) Mit "Walking in Memphis" und "How I got over" ziehen wir das Tempo nochmal richtig an.

Ich hätte es nicht erwartet, aber die Intensität des Applauses war noch zu steigern. Nach dem letzten Ton von "How I got over" springt das Publikum auf und fordert "Zugabe"!

Den Wunsch erfüllen wir natürlich gerne. Mit "Hallelujah - A soulful celebration" beenden wir den Abend.

Gabriela Götz