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An diesem Samstag werden wir zwei Konzerte im Rahmen des Kirchentags gestalten. Der Kirchentag hat wie immer am Mittwoch begonnen, und bereits in den vergangenen Tagen haben viele von uns die Atmosphäre in Hamburg genossen! Das Wetter war richtig frühlingshaft, und so ist es auch heute. Die Sonne scheint, und ich bin guter Dinge, als ich mit einigen Gospelboatlern zusammen mit dem Zug nach Hamburg fahre. Am Hauptbahnhof steigen wir in die U-Bahn um, kurz darauf kommen wir in Bahrenfeld an. Nach einem kleinen Fußmarsch erreichen wir schließlich die Kreuzkirche in Ottensen.

Hier wartet bereits ein großer Teil des Chores vor der Kirche, drinnen läuft der Soundcheck. Nach einiger Zeit des Wartens (im Sonnenschein!) gehen wir ins Gemeindehaus, um uns dort einzusingen.

Ich freue mich besonders auf diese Konzerte, denn die Konzerte auf dem Kirchentag waren in der Vergangenheit immer von einer besonderen Stimmung geprägt und sehr gut besucht, und darauf hoffe ich heute auch.

Die Kirche, die im Jahr 1898 eingeweiht wurde, beeindruckt mich. Sie wirkt auch im Inneren recht imposant stelle ich fest, als wir die Kirche betreten. Es sind noch nicht viele Zuhörer da.  Doch kurz vor Beginn des Konzerts füllt sich plötzlich der Raum. Es kann losgehen!

Wir beginnen mit unserem Klassiker Come let us sing, was wie immer das Motto unseres Konzerts ist. Nach der Begrüßung setzen wir unser Programm in gewohnter Weise fort. Die Ansagen sind heute kürzer, wir konzentrieren uns mehr auf die Lieder, da unsere Zeit hier begrenzt ist. 90 min sind angesetzt.  Nach He´s got the whole world, Michael row the boat ashore und Go down Moses folgt der überwiegend “afrikanische Block”, in dem wir z.B. Mamaliye singen, unser relativ neues Stück, bei dem wir uns in einer bestimmten Schrittfolge nach rechts und links bewegen. Das kommt an beim Publikum! Überhaupt ist die Stimmung von Anfang an auf beiden Seiten gut!

Bei Yes, I´m coming home haben wir plötzlich einen Hänger. Die Strophe kommt anscheinend für alle überraschend, denn plötzlich hört man nur noch die Instrumente. Ich kann mich auch erst nach ein paar Sekunden an den Text erinnern, und dann ist es zu spät… Die nächste Strophe singt zum Glück Gaby G. als Solistin, und den letzten Refrain singen wir besonders schwungvoll! „Das war live“, sagt Eckart in seiner dann folgenden Ansage, was ich sehr passend finde.

Jetzt folgt unser schwedischer Block….der aus einem einzigen Lied besteht, nämlich Gabriellas Sång, wie immer wunderschön!

Die Akustik in dieser Kirche ist sehr „hallig“, und gerade bei Going up yonder to reign in Jerusalem klingt das besonders toll, finde ich!

Mir fällt auf, dass mitten im Konzert einige Leute die Kirche verlassen und andere Leute erst kommen. Das ist typisch für den Kirchentag, und das unterscheidet diese Konzerte von unseren sonstigen ganz deutlich.

Als Lied Nr. 18 folgt schließlich der Stimmungskracher How I got over. Der Chor tanzt fast zu diesem Lied, es ist wirklich ein absolutes Gute-Laune-Stück, immer wieder! Auch auf das Publikum springt diese Stimmung über, das ist deutlich zu merken. In den nächsten Stücken setzt sich dies fort, es sind jetzt schwungvolle Lieder, und nach Born again folgt schließlich unser letztes Lied im offiziellen Programm, es handelt sich um Hallelujah A soulful celebration.

Das Publikum ist jetzt restlos begeistert und fordert eine Zugabe. Unser Chorleiter geht zum Mikro und teilt mit, dass unsere Zeit leider um sei. Und da ruft plötzlich der Techniker, wir könnten ein Stück von seiner Mittagspause bekommen. Alle lachen und sind begeistert! Heiko kündigt daraufhin Every Sunday morning an, woraufhin wir den Techniker sagen hören, dass Oh happy day auch noch drin sein müsste.  Und so kommt es auch, und wir beschließen dieses besondere Konzert mit unserem Klassiker. Viele begeisterte Gesichter sehe ich im Publikum, und es folgen im Anschluss sehr nette Gespräche mit einigen Zuhörern.

Ja, und dann geht’s weiter, denn in zwei Stunden werden wir uns bereits im Treffpunkt Gospel einfinden, der in der Kirchengemeinde Elim angesiedelt ist. Wir machen uns auf den Weg nach Barnbek.  Dort angekommen, stellen wir fest, dass wir in einem Raum in einer Schule im ersten Stock singen werden. Gegenüber der Kirche in Ottensen ist dieser Raum deutlich kleiner. Ich frage mich, werden die Zuhörer überhaupt hierher finden?

Zunächst findet auch hier ein Soundcheck statt, und man merkt gleich, dass alles gut organisiert ist. Einer der Techniker erklärt uns den Ablauf und erzählt, dass im Hauptgebäude noch Werbung für unser Konzert gemacht werden wird. Und als wir eine Stunde später mit unserem Konzert starten, ist der Raum tatsächlich voll! Wir sind jetzt viel näher dran an unseren Zuhörern, das hat auch einen besonderen Reiz, weil die Reaktionen noch deutlicher zu erkennen sind. Die Verbindung zwischen Chor und Publikum ist enger. Es erinnert mich an unsere Gottesdienste in Cismar und Kellenhusen, die wir jedes Jahr im Rahmen des Klosterfestes gestalten, da ist es ganz ähnlich.  Zuerst singen wir in der großen Kirche, dann im kleineren Gemeinderaum.

Die Akustik ist natürlich hier gegenüber der Kirche eine andere und einfacher für uns. Unser Programm ist jetzt im Gegensatz zum vorigen Konzert deutlich gekürzt, weil hier nur eine Stunde geplant ist. Einige langsamere (wenn auch schöne) Stücke fallen weg.

Alles klappt reibungslos, und auch an die Strophe von „Yes I´m coming home“ können wir uns wieder erinnern.

Das Konzert nimmt seinen Lauf, und die Stimmung ist jetzt fast euphorisch, sowohl beim Chor als auch beim Publikum. Ich sehe viele glückliche Gesichter im Zuhörerraum, und das motiviert mich sehr, obwohl ich nach fast zweieinhalb Stunden Gesang auch langsam erschöpft bin. Aber die Euphorie trägt, und hier beenden wir das Konzert nach dem gelungenen Hallelujah diesmal mit Glory to god, was die Solistin Beate wohl überrascht, von ihr aber gewohnt souverän gemeistert wird.

Und dann ist es auch schon vorbei.  Auch hier spreche ich noch mit einigen Zuhörern, und ein Mann aus Augsburg z.B. erzählt mir begeistert, wie sehr ihm unser Konzert gefallen hat. Schließlich stehe ich noch mit einigen Chorleuten draußen vorm Gebäude, und wir verabschieden uns. Die Sonne scheint immer noch, und ich bedaure es, mich jetzt auch vom Kirchentag verabschieden zu müssen!

Der nächste Kirchentag wird 2015 in Stuttgart stattfinden. Ich hoffe, wir werden wieder dabei sein und freue mich darauf!

Gaby von der Heydt