Foto: Detlef
Heute machen wir uns auf den Weg in altbekannte Gefilde: Ein Konzert in der Klosterkirche in Cismar steht auf dem Plan. 20 Jahre lang haben wir dort beim Klosterfest am Sonntagmorgen gesungen. Heute singen wir im Rahmen einer Abendkonzertreihe.
In der Kirche angekommen läuft gerade der Soundcheck und so gehen wir direkt in den Nebenraum, in dem normalerweise ein Kindergarten angesiedelt ist. Hier haben bereits einige Sängerinnen und Sänger ihre Sachen deponiert und unterhalten sich. Ich ziehe mich um und wenig später beginnt das Einsingen.
Die Akustik in der Klosterkirche ist wegen des starken Halls immer schwierig und so dauert es auch länger, bis Chor und Instrumente richtig eingepegelt sind. Schließlich ist es aber geschafft und jetzt haben wir noch eine halbe Stunde Zeit, bis das Konzert beginnt. Die Kirche füllt sich immer mehr. Im Publikum sitzt ein ehemaliger Sänger, was mich besonders freut. Er und seine Frau sind fast immer dabei, wenn wir in Cismar singen.
Pünktlich um 19:30 starten wir mit Sing a new song. Anschließend begrüßt uns Frau Bindemann, die Organistin der Kirchengemeinde. Gaby G. übernimmt die Begrüßung für Gospelboat an diesem schönen Herbsttag und sagt auch gleich die nächsten Lieder an. Es geht weiter mit He´s got the whole World in His Hands und Michael row the boat ashore. Letzteres eignet sich zum Mitsingen, was auch einige Zuhörer bereits wahrnehmen.
Toll, dass wir heute in einer vollen Kirche singen! Christa kündigt jetzt das traditionelle Freedom is coming an, worauf Ain´t no rock folgt, was noch nicht so lange im Programm ist.
Nach Ain´t gonna let nobody singen wir heute Jesus is right here now und hier haben die Solistinnen Jenny und Nicola Pech: Das Mikro von Jenny funktioniert aus irgendeinem Grund nicht. Michael, unser Techniker, läuft zwischen Mischpult und Solistinnen hin und her, um den Fehler zu beheben. Es bringt Unruhe in das Stück, aber Jenny, Nikola und der Chor bringen es trotzdem gut über die Bühne.
Eckart spricht über How great is our god, wobei er insbesondere die verschiedenen Sprachen erwähnt. Das Lied wird auf Englisch gesungen, aber die Strophen singen wir auf Deutsch und Schwedisch. Vorher singen wir aber noch I´m gonna wait on Jesus, was durch die Choreographie auffällt. Ich denke, es macht Chor und Publikum gleichermaßen Spaß.
Ulrike sagt die nächsten beiden Lieder an und redet darüber, dass heute vom Wetter her kein Herbst- sondern ein Sommertag sei. Tja, mir gefällt gerade ein schöner, nicht zu heißer Herbsttag besonders gut! Im anschließenden Shout to the lord hören wir heute Gaby G., und dann folgt eins meiner persönlichen Lieblingslieder, nämlich The house of the lord, was ausnahmsweise Jenny singt.
Goin´up yonder klingt in dieser Akustik wundervoll und wir singen andächtig den Schlussakkord. Das Publikum ist begeistert! Nach Never alone erzähle ich in der nächsten Ansage zu Friend of god vom Tod einer lieben Freundin. Ihrem 14-jährigen Sohn wünsche ich, dass ihn trotz allem der Gedanke begleiten wird, ein Freund von Gott zu sein, sprich wieder Vertrauen ins Leben zu haben. Auch Sing over me kündige ich an. Den Text habe ich allerdings noch nie verstanden. ;-)
Die Atmosphäre in der wunderschönen Klosterkirche ist immer besonders, so auch heute! Langsam steuern wir auf das Ende des Konzerts zu. Mit Oh happy day ist unter den letzten Liedern im Hauptprogramm noch ein Klassiker, was vom Publikum euphorisch aufgenommen wird.
Den Abschluss bilden Yes, I´m coming coming home und Higher and Higher, wo noch einmal alle unsere Instrumente zum Einsatz kommen, auch die Posaune. Begeisterter Applaus ertönt und jetzt erscheint nochmals Frau Bindemann mit einem großen Blumenstrauß für unseren Chorleiter Heiko. Natürlich gibt es noch zwei Zugaben: How I got over und Born again sind unsere letzten beiden Lieder. Im letzten Stück beeindruckt unser Chorleiter erneut mit seinem Saxophon-Solo. Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist und das tun wir! Heiko wünscht allen einen guten Heimweg.
Nachdem wir noch mit Zuhörern gesprochen, die Anlage abgebaut und unsere Sachen zusammengepackt haben, verlasse ich mit Beate und Vigo die Kirche. Draußen vorm Parkplatz drehen wir uns noch einmal um. Staunend betrachten wir die beleuchtete Fassade der Kirche. In dieser Abendstimmung haben wir sie noch nie gesehen.
Gaby von der Heydt