Foto: Detlef Bauer
Heute treten wir in der St. Petri Kirche in Kellenhusen auf. GOSPELBOAT Kiel und die Kirchengemeinde verbindet eine fast 25 jährige Tradition. Einmal im Jahr gestalten wir einen Gospelgottesdienst in der Klosterkirche Cismar anlässlich des Klosterfestes und im Anschluss treten wir in der St. Petri Kirche in Kellenhusen auf. Das ist meist mit viel Stress verbunden, da in Windeseile die Technik in Cismar abgebaut und in Kellenhusen wieder aufgebaut werden muss.
Heute steht ausschließlich Kellenhusen auf dem Programm. Schon im Vorfeld gestaltet sich alles viel entspannter. "Meine Fahrgemeinschaft" beschließt bei schönem Wetter bereits etwas früher Richtung Ostholstein aufzubrechen und sich Kellenhusen anzusehen. Das mit dem Wetter hat nur teilweise geklappt. Immerhin es regnet nicht und wir entscheiden uns für den Südstrand mit Seebrücke. Wir sind alle sehr begeistert. Die Seebrücke und die gesamte Strandpromenade sind sehr schön gestaltet und wir planen gedanklich schon mal unseren nächsten Besuch gerne mit Sonnenschein, damit wir uns in die Hängematten an der Seebrücke legen und das Meeresrauschen genießen können.
Ab 17:00 Uhr werden wir von der Kirchengemeinde zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Das nehmen wir nach dem Strandspaziergang natürlich gerne in Anspruch. Bei Apfel- und Käsekuchen stimmen wir uns auf das Konzert ein. Alle SängerInnen bewundern die neuen Fleece-Jacken von Bettina und Petra. Diese tragen nämlich das GOSPELBOAT Logo. Ich gehe davon aus, dass in Bälde einige diesem Vorbild folgen. Ich werde mich für ein Kapuzenshirt entscheiden!
Nun ist es soweit, die Kirche steht für den Aufbau zur Verfügung. Parallel findet im Gemeindehaus das Einsingen statt. Dann ist es 19:00 Uhr. Die Kirche ist bis zum letzten Platz gefüllt und wir laufen mit "Sing a new song" ein. Im Anschluss begrüßt uns Pastor Schönle. Ich bekomme Gänsehaut als er darüber spricht, dass er neben unserer Begrüßung heute auch das Thema Abschied ansprechen muss. Er verabschiedet sich in den Ruhestand. Eine Ära geht zu Ende. Es bewegt und freut mich gleichermaßen, dass er in seiner Rede die Weichen dafür stellt, dass GOSPELBOAT auch weiterhin hier und in Cismar "anlegen" soll.
Wir setzen unsere musikalische Reise mit den Klassikern "He´s got the whole world" und "Michael row the boat ashore" fort. Es ist schön in die gefüllten Reihen zu blicken und wahrzunehmen, wie das Publikum in Stimmung kommt. Mit "Higher and Higher", "How great is our god" und "Never alone" sind wir nun im Block unseres Programmes mit den neuen Liedern angekommen. Neue Lieder verursachen allgemein etwas mehr Aufregung. Für mich ist es bei "How great" und "Never alone" heute zusätzlich spannend, da ich für Beate am Cajon einspringe. Pffff, ist ganz gut gelaufen. Und schon sind wir im afrikanischen Block, mit "Freedom is coming", "Rakanaka vangeri", "Mamalye" und "Akanamandla". Die Lieder kommen bei den Zuhörern sehr gut an, denn jedes einzelne wir mit euphorischem Beifall bedacht.
Eckart sagt Lieder des skandinavischen / amerikanischen Block an. U. a. "I call on your name" und "How I got over". Er bringt das Publikum und den Chor zum Lachen als er die Lieder miteinander vergleicht und am Schluss auflöst, die haben nicht viel gemein, denn es handelt sich quasi um das langsamste und das schnellste Lied des GOSPELBOAT Repertoires. Und so ist es dann auch. Während bei Maren´s "I call on your name", viele mit geschlossenen Augen genießen, kann bei Vigo´s "How I got over" kaum einer still sitzen. Dachte ich bereits beim afrikanischen Block die Stimmung ist nicht zu steigern, hatte ich mich getäuscht.
Ja, und dann war es an mir die letzten beiden Lieder anzusagen. So schnell vergehen 90 Minuten. Neben dem abwechslungsreichen musikalischen Programm bekam das Publikum durch die diversen Ansager zusätzlich einen kleinen Einblick in unser Chorleben.
Wie nicht anders zu erwarten forderte das Publikum nach "Walking in memphis" und "Hallalujah - a soulfoul celebration" - "ZUGABE!!!". Nachdem unser Chorleiter die Instrumentalisten vorgestellt hat und sich bei Michael unseren Techniker bedankt hat und wir uns bei Heiko, folgten "Glory to god" und "Oh Happy day". Das Publikum forderte eine weitere Zugabe und nun kündigte Heiko das wirklich letzte Lied "If we ever needed the Lord" an. "Nun kommt mir allmählich die Stimme abhanden", meinte er.
Im Nachgang waren viele Gespräche zwischen Besuchern und Chormitgliedern zu beobachten, auch ich habe viele begeisterte Zuhörer sprechen dürfen. Ein voller Erfolg. Müde, aber glücklich und zufrieden haben wir gegen 21:30 Uhr die Heimreise angetreten und freuen uns schon auf nächstes Mal.
Gaby Götz