Wieder einmal werden wir heute in der St. Martins - Kirche in Raisdorf singen. Ich habe somit einen kurzen Anfahrtsweg, sehr angenehm!
Als ich in der Kirche ankomme, läuft noch der Soundcheck für die Anlage. Irgendetwas funktioniert nicht richtig, und unser Techniker Michael sucht den Fehler. Schließlich hat er ihn gefunden, es handelt sich um einen defekten Kanal im Mischpult.
Wir beginnen mit dem Einsingen, während sich die Kirche schon langsam füllt. Wir proben u.a. noch einmal Higher and Higher, da Lea uns bei diesem Stück heute erstmalig bei einem Auftritt am Klavier begleitet. Es klappt wunderbar.
Jetzt haben wir noch eine kurze Pause, und währenddessen denke ich darüber nach, wie ich gleich das Publikum begrüßen werde. Ich kann mich nicht erinnern, wie oft wir eigentlich schon in Raisdorf gesungen haben und frage unseren Chorleiter Heiko. Er sagt, er wüsste es nicht genau, aber (halb scherzhaft), er an meiner Stelle hätte sich auf diese Ansage vorbereitet. Das glaube ich gern.
Pünktlich um 19:00 starten wir wie gewohnt mit Sing a new song. Anschließend heiße ich das Publikum in der Kirche willkommen und erzähle von meinem kurzen Plausch mit dem Chorleiter. Schließlich konnte ich nicht wissen, dass man sich auf Ansagen vorbereitet. Ich bin zwar schon seit fast 25 Jahren in diesem Chor, aber dies ist tatsächlich meine allererste Ansage! Publikum und Chor amüsieren sich, und wenig später legen wir richtig los. (Ich finde es übrigens ganz schön, wenn Sänger Ansagen machen, die kein Solo singen. So wird unser Auftritt noch vielfältiger.)
He´s got the whole world in his hands und Michael row the boat ashore sind unsere nächsten Stücke. Letzteres ist ein gutes Lied zum Mitsingen und einige Zuhörer nutzen das auch gleich. Das Konzert ist heute übrigens sehr gut besucht. Wie schön!
Mareike ist wieder mit an Bord, und so kann sie auch gleich Akanamandla dirigieren. Dabei fällt mir auf, dass wir heute gesanglich und instrumental sehr gut besetzt sind.
Anschließend kommen wir zu unseren neueren Stücken Ain´t no rock, Ain´t gonna let nobody, Jesus is right here now und I´m gonna wait on Jesus. Letzteres fällt durch eine Choreografie aus der Reihe, was für die Zuschauer sicher ziemlich unterhaltsam ist. Es ist auch sehr schwungvoll. Das anschließende How great is our god ist dagegen ein sehr ruhiges Stück. Als Heiko vergisst, uns nach der Klaviereinleitung den Einsatz zu geben, dreht die Pianistin noch eine Extrarunde, und dann geht´s los.
Ulrike bemerkt in der folgenden Ansage, dass wir in dieser Kirche schon gelacht und geweint hätten, aber immer sei es gut gewesen. Heute sei die Zeit, um fröhlich zu sein. Mit Shout to the lord ist das nächste Lied eher ruhig, aber dann folgt In the house of the lord, eins meiner neuen Lieblingslieder. Sehr energiegeladen und mit einem tollen Rhythmus! Jetzt sollte auch der Letzte hellwach sein.
Nach unserem, wie ich finde, wunderschönen A- cappella-Song Goin´up yonder to reign in Jerusalem überrascht uns Eckart bei seiner Ansage mit folgender Aussage: „Das ist jetzt etwas schwierig für mich, denn das nächste Stück finde ich ganz furchtbar!“ Bitte? Nach dem ersten Schock fangen alle an zu lachen. Er beschreibt dann, wie ein altes Kirchenlied in einen Popsong umgewandelt wurde, nämlich Never alone. „Und der Inhalt des Stückes?“, fragt er und antwortet dann selbst: „Sünde, Sünde, Sünde!“
Never alone heizt weiter die Stimmung an, sowohl beim Chor als auch beim Publikum. Und so fahren wir fort. Beim späteren Sing over me und Yes I´m coming home versucht unser Chorleiter, das Publikum zum Mitsingen anzuregen, teilweise erfolgreich.
Mit den Stücken Hallelujah – A soulful celebration und "Higher and Higher" (mit Lea souverän am Klavier) beenden wir das Hauptprogramm.
Die Begeisterung des Publikums ist groß, so dass wir uns natürlich wie immer gern zu einer, nein zwei Zugaben bereit erklären. Mit How I got over und Born again endet dieses Konzert in fröhlicher Stimmung.
Nach einem schnellen Abbau (der Küster hat es eilig) gehen wir zum Rosenheim, um den Abend bei einem gemütlichen Essen ausklingen zu lassen. Als Erstes treffen wir, insbesondere ich, auf einen wütenden Kellner. Ich hatte einen Tisch für 15 Personen bestellt. Dummerweise habe ich die Bemerkung fallen lassen, wir könnten auch nur 5 sein. Jetzt sind wir aber 30… Ich bin erschöpft nach dem Konzert und jetzt kurz davor, nach Hause zu fahren. Nachdem der Kellner seinen Unmut deutlich zum Ausdruck gebracht hat, organisiert er die Sache jedoch schnell und unkompliziert, so dass der Abend genauso schön endet, wie er begonnen hat!
Gaby von der Heydt