vicelin 16.05.15 gemeinsame choere ii

Heute steht ein Konzert mit „den Schweden“ an, spricht mit den beiden schwedischen Gospelchören Carl-Gustafs Gospel und Carlskrona Gospel. Vor anderthalb Jahren haben wir sie in Karlskrona besucht und dort ein tolles Wochenende verbracht. Bereits damals haben wir eine Einladung ausgesprochen, die jetzt realisiert wurde.

Die beiden Chöre sind schon seit Donnerstag in Schleswig-Holstein. Am Donnerstagabend sollte eigentlich ein Workshop mit den beiden Chorleitern Staffan und Mari stattfinden. Als wir abends beim Probenraum ankamen, hieß es, dass die Chöre leider noch in Dänemark seien! Vor der Fähre in Rødby hatte ich sich ein kilometerlanger Stau gebildet. Ich war (genau wie der gesamte Chor) enttäuscht, dass der Workshop nicht stattfindet, denn ich hatte mich sehr darauf gefreut. Wir haben dann nur die Podeste in der Kirche aufgebaut, kurz gesungen und sind anschließend in die Kneipe gegangen. Es war trotzdem ein netter Abend!

Heute wird der Workshop nachgeholt. Als ich an der Vicelinkirche ankomme, finde ich im Gemeinderaum viele Gospelboatler, die schon fleißig mit dem Aufbau von Tischen, Stühlen und der Kuchentafel beschäftigt sind. Ich staune, wie sich der Raum verändert hat und stelle meinen Kuchen dazu. Viele bringen heute einen Kuchen mit, denn wir werden insgesamt über 100 Personen sein!

In der Kirche läuft der Technikaufbau. Die Schweden haben heute Mittag schon in Bad Segeberg gesungen und sind jetzt noch in der Stadt unterwegs.

Um 15:00 finden wir uns zum Workshop in der Kirche ein. Dann kommen die beiden Chorleiter Mari und Staffan, was von Gospelboat begeistert zur Kenntnis genommen wird. Und schon geht’s los. Staffan sitzt am Klavier, während Mari das Einsingen leitet. Sie werden uns jetzt vier neue Stücke beibringen, die wir nachher gemeinsam mit den schwedischen Chören beim Konzert singen werden. Wir lernen I´m gonna wait on Jesus, Hallelujah You´re worthy, Everybody clap your hands und Jesus is right here now. Das ist viel Stoff für eine Stunde Workshop! Aber Mari schafft es, uns die wesentlichen Dinge schnell und intensiv zu vermitteln. Manchmal kommt Staffan nach vorn und motiviert den Tenor oder Bass in seiner sehr lebendigen Art. Das lässt Erinnerungen an Karlskrona wach werden... Es macht wieder richtig Spaß, mit den beiden zu arbeiten! Bei Mari geht es allerdings nicht ohne Choreografie, genau wie damals in Schweden. Wir begleiten unseren Gesang z.B. bei Halelujah durch entsprechende Gesten. Ich persönlich bin nicht so ein Gesten-Fan beim Gospelgesang, aber angesichts der tollen Atmosphäre ist das nebensächlich.

Plötzlich sagt jemand: „Die Schweden kommen!“ Ich drehe mich um und sehe viele Menschen in die Kirche kommen. Gospelboat klatscht begeistert, und ja, jetzt ist es soweit! Sie sind da. Alle verteilen sich auf den Podesten im Altarraum, und gemeinsam proben wir die vier Stücke als Vorbereitung auf das Konzert. Es klappt ganz gut. Die Schweden beherrschen die Stücke sowieso, und wir geben unser Bestes.

Im Anschluss proben noch einige schwedische Solisten, während wir den Rest endlich zum Kuchenbuffet lotsen. Es ist wirklich gigantisch! Eine Schwedin sagt neben mir, sie hätte noch nie soviel Kuchen auf einem Haufen gesehen. Eine Andere: „This is cake heaven!“

vicelin 16.0515 kuchen ii

Alle stürzen sich auf Kaffee und Kuchen und verteilen sich dann an den Tischen. Toll ist, dass sich Deutsche und Schweden sofort mischen und angeregt unterhalten. Ich sitze z.B. neben Klas, dem netten Bassisten und plaudere mit ihm auf Englisch. Dabei stelle ich fest, dass mein Englisch ganz schön eingerostet ist, Klas beherrscht die Sprache deutlich besser. Ich bedaure, dass ich nicht schwedisch sprechen kann. Klas meint, dafür gäbe es zu wenig Schweden, als dass man das unbedingt lernen müsste. ;-)

Kurz darauf bereiten sich alle auf das gemeinsame Konzert vor, und schließlich starten wir. Die Kirche hat sich leider nur mäßig gefüllt. Durch die beiden Chöre sind natürlich trotzdem viele Menschen da.

Gospelboat beginnt mit drei Stücken, nämlich Never alone, Friend of God und Higher and higher. Schwungvoll singen wir unsere Stücke, was vom Publikum mit viel Beifall gewürdigt wird.

Es folgt Soon and very soon, dies können beide Chöre (wir hatten das vor Jahren im Repertoire), und so gehen wir während des Stückes von der Bühne, während die Schweden nach vorn kommen und sich aufstellen.

Jetzt beginnen Carlskrona Gospel und Carl-Gustafs Gospel mit I will bless the lord, während Gospelboat sich im Publikum verteilt. Die beiden Chöre haben sich für diese Reise zu einem größeren Chor zusammen geschlossen. Ich genieße es, ihnen zuzuhören. Staffan begleitet am Klavier, während Mari dirigiert.

Es folgen My tribute, Praise the lord, You are, Hosanna und You are all I need. Sehr guter Gesang, professionelle Bandbegleitung und herausragende solistische Parts zeichnen diesen Chor aus! Ich denke darüber nach, dass man öfter zu anderen Chorkonzerten gehen müsste. Heute lohnt es sich auf jeden Fall!

vicelin 16.05.15 schweden choere

Im kommenden Stück Joyful erleben wir eine Überraschung. Eine Sängerin setzt sich ein Cappy verkehrt herum auf und legt einen echten Rap hin. Super! Und sehr lustig.

Anschließend singt eine junge Sängerin das Solo von I will always love you, in der Art von Whitney Houston. Damit nicht genug, spielt sie in einer Solopause Cello, was mindestens genauso gut klingt, anschließend singt sie weiter. Wow! Jetzt gibt es stehende Ovationen seitens des Publikums. Das ist wirklich großartig!

Damit ist das kleine Konzert der Schweden leider schon zu Ende. Wir gesellen uns wieder dazu und singen jetzt die zuvor geprobten gemeinsamen Stücke. Wie immer macht es Spaß, in einem solchen großen Chor zu singen und ganz besonders heute mit diesen schwedischen Sängerinnen und Sängern. Der ganze Nachmittag/Abend ist wirklich etwas Besonderes!

Die Zuhörer sind so begeistert, dass wir schließlich zum Abschluss noch Oh happy day singen.

Anschließend gehen wir zurück in den Gemeinderaum, wo inzwischen das Abendbuffet aufgebaut ist. Überall sind fröhliche Gesichter zu sehen, und wieder haben wir Gelegenheit, uns mit unseren Gästen zu unterhalten. Es werden außerdem Geschenke und Dankesworte ausgetauscht. Als die Schweden schließlich wieder aufbrechen müssen um zurück in ihre Unterkunft nach Rendsburg zu fahren, stehen viele von uns am Bus und winken. Die gemeinsame Zeit war viel zu kurz! Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!

Ja, jetzt bleibt für Gospelboat nur noch das Aufräumen. Da alle mit anpacken, geht es recht schnell.Gaby G. und Andra H. sind erleichtert, dass alles so gut geklappt hat. Die beiden haben dieses Event perfekt organisiert!

Dieser Tag wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben.

 

Gaby von der Heydt