vicelin 2014

(Foto: Bärbel Sievers)

An jedem ersten Adventswochenende singen wir in der Vicelinkirche Kiel, unserer Heimatkirche. Und somit ist es heute wieder soweit: Wie gewohnt findet nachmittags der Adventsbasar in den Räumen der Kirche statt, und im Anschluss sind wir dran.

Zuvor singen wir uns im Jugendkeller ein. Eine relativ neue Sängerin fragt mich: „Wie kommt man dahin?“ Eine berechtigte Frage, aber da ich seit über 20 Jahren einmal jährlich in diesen Keller laufe, kann ich ihr das problemlos beantworten.

Beim Einsingen proben wir unsere vier Weihnachtslieder. Dieses Konzert ist das einzige, bei dem wir überhaupt Weihnachtslieder singen. Wir verwenden daher nicht übermäßig viel Zeit darauf. Mir gefallen Feliz navidad und The christmas way besonders gut. 

Anschließend gehen wir hoch in die Kirche und machen noch einen kurzen Soundcheck. Schließlich beginnt das Konzert.  Nachdem wir mit Sing a new song in die Kirche gegangen sind und uns vorn aufgestellt haben, begrüßt Pastor Kraupner die Gemeinde und „unseren Gospelchor“. Er meint, eigentlich dürfte er gar nicht „unser“ sagen, da wir selbstständig seien. Also, ich finde, er darf! Wir sagen schließlich auch „unsere Kirche“, weil wir uns in dieser Gemeinde beheimatet fühlen.

Anschließend begrüßt Gaby G. das Publikum, und zwar mit einem sehr schönen Gebet von Franz von Assisi. 

Weiter geht es mit drei unserer Weihnachtslieder. Wir singen nacheinander „The christmas way“, „Feliz navidad“ und Mary´s boychile. Letzteres hat sechs Strophen, die von mindestens fünf Solisten gesungen werden. Bei den Proben klang es zum Teil abenteuerlich und trug sehr zur Erheiterung (oder zur Verzweiflung) des Chores bei. Aber heute - man staunt - klappt alles reibungslos!

Nach He´s got the whole world und Michael row the boat ashore sagt Heiko unser nächstes Lied Higher and higher an. Er berichtet, dass dieses Stück 1967 von Jackie Wilson bei Motown Records erstmals veröffentlicht wurde. 1977 wurde es von Rita Coolidge gesungen, 1989 von Howard Huntsberry und jetzt von uns! Er fügt hinzu, dass es immer eine Steigerung gegeben hätte, was für Gelächter sorgt.

Zu diesem Stück erscheint unsere Cajonistin Beate. Nach ihrer Babypause trommelt sie erstmals wieder im Konzert, was uns alle freut! Mit Schwung absolvieren wir den Song, das Publikum honoriert es mit großem Beifall!

Jetzt folgt unser Lieblingslied (behaupte ich einfach), nämlich How great is our god. Die Strophen präsentieren wir wie gewohnt in Deutsch und Schwedisch.

Nach den gefühlvollen Gospels Lord hold me now und Shout to the lord steht wieder ein peppiges Lied auf dem Programm, Never alone aus dem Film „Fame“. Das macht richtig Spaß, und auch dem Publikum gefällt es offenbar.

Das Programm wird fortgesetzt mit unserem „afrikanischen Block“. Später (um 18:00) beginnen die Kirchenglocken zu läuten. Heiko erklärt, dass wir an dieser Stelle während der Probe immer eine kleine Pause machen und meint, in zwei Minuten würde es weitergehen (unsere Probenpause ist zum Glück länger!). Jetzt aber tritt Gisela vor und kündigt an, sie würde ihre Ansage vorziehen. Sie geht auf die Freude in den Gesichtern der Zuhörer ein und beschreibt, dass ihr das sehr gut tun würde. In dem Zusammenhang verweist sie auf unseren Probentermin am Samstag um 17:00 und ermuntert das Publikum, zur Probe zu kommen um weiter zu singen. Sie erinnert sich auch an das hinter uns liegende Jahr, wie immer gab es traurige und glückliche Momente. Eine unserer langjährigen Chorsängerinnen ist kürzlich verstorben. Und seit einigen Monaten haben wir ein neues Chorbaby!

Langsam kommen wir jetzt zum Ende, das Adventskonzert ist in der Regel etwas kürzer als unsere sonstigen Konzerte.

Gisela kündigt wiederum das letzte Stück an, es ist heute How I got over, eins unserer Stimmungslieder!

Vorher erzählt sie noch, dass Gospelboat anlässlich des 25!-jährigen Jubiläums im kommenden Jahr eine aktuelle CD aufgenommen hat! Diese CD wurde nicht im Studio eingespielt, sondern besteht aus verschiedenen Konzertmitschnitten.  Es handelt sich bereits um unsere sechste CD, bei der ersten Aufnahme Anfang der Neunziger gab es tatsächlich darüber hinaus noch Kassetten. „25“ ist nach dem Konzert und auch per Bestellung im Internet käuflich zu erwerben, genau wie die übrigen CDs.

„How I got over“ verläuft gewohnt schwungvoll, und danach ist die Begeisterung des Publikums sehr deutlich, Rufe nach einer Zugabe werden laut. Wie immer kommen wir dem gern nach und präsentieren zum Abschluss Hallelujah-A soulful celebration, bevor wir mit unserem Weihnachtscanon It is christmas time die Kirche verlassen.

Bei der anschließenden Weihnachtsfeier in einem Restaurant in der Nähe lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Gaby von der Heydt